5 Tipps zur tollen Interview Szene

Content für die Eigene Website, LinkedIn, Facebook oder für jeglichen Kanal ist immer Mangelware. Allerdings kann man mit einfachen Schritten und kleinem Budget einfachen und hochwertigen Content erstellen der deinen Potentiellen Kunden Mehrwert bietet und deine eigene Komptenz darstellt.

Wie erstellst du also einfach ein sauberes Interview / Tutorial.

Fangen wir erst einmal mit der Technik an.

Grundsätzlich kannst du ein Interview auch mit deinem Handy aufnehmen. Hierfür empfehle ich dir allerdings nicht die Standard App deines Smartphones zu verwenden, da diese mit viel Automatismen Arbeitet die du nicht kontrollieren kannst wodurch die Qualität leiden kann.

Eine professionelle VideoApp wäre bspw. Filmic Pro. Die App kostet ca. 15 CHF und gibt dir die Möglichkeiten alle Einstellungen manuell festzulegen.

Ich stelle dir hier eine Beispiel Liste mit Ausrüstung zusammen mit welcher du unter 1000 CHF hochwertige Videos aufzeichnen kannst:

  • Kamera: Canon M50 mit Kit. Objektiv 15-45mm – 594 CHF | GIBTS HIER
  • Licht inkl. Stativ & Softbox: Walimex Daylight-Set – 200 CHF | GIBTS HIER
  • Kamerastativ: Jegliches Stativ funktioniert hier. Ich empfehle aber keine Stativ unter 80 CHF da es ansonsten eher wacklig daher kommen wird
  • Ton: Ich empfehle immer doppelt zu fahren. Ein gutes Podcast Mikrophon in Kombination mit einem Lavelier Mikrofon bewirkt wunder. Verwende auf keinen Fall das interne Kameramikrofon!
    Blue Yeti USB-Mikrofon: 120 CHF | GIBTS HIER
    Zusätzlich kann noch ein Lavelier Mikrofon besorgt werden. Diese fangen schon bei rund 50 CHF an sind aber nicht zwingend notwendig.

Dies gilt lediglich als Vorschlag was angeschafft werden kann wenn man sich ein kleines Interview Setup anschaffen möchte. Persönliche Präferenzen spielen hier selbstverständlich eine grosse Rolle wie auch das Budget. Alles in Allem liegst Du mit diesem Setup bei unter 1000 CHF und erhältst ein tolles Gesamtpaket.

Der Vorteil einer solchen Ausrüstung, du kannst sie nach dem perfekten Aufbau stehen lassen und ersparst dir bei jedem weiteren Video viel Aufwand!

KOMMEN WIR ZU DEN QUICK-TIPPS

01 Bildaufbau

  • Schaue dir genau den Raum an, in welchem du dein Video aufzeichnen möchtest. Fenster bieten Sich ideal als Rückenlicht an und schöne Highlights auf den Schultern und in den Haaren zu erhalten. Allerdings sollte das Fenster nie das Hauptlicht sein, da die Helligkeit wie auch die Lichtfarbe sich stetig ändert und das Bild unruhig und unprofessionell wirken lässt.
  • Es bietet sich an sich an einem Tisch zu platzieren, wenn du einen etwas grösseren Bildausschnitt wählen willst und nicht nur dein Gesicht bis zur oberen Brust im Bild haben möchtest.
  • Versuche Tiefe in das Bild zu bringen. Tiefe bedeutet du hast unscharfe Gegenstände im Vordergrund und Du als Objekt des Videos hast auch noch tiefe hinter dir im Raum. Sitze also nicht direkt vor einer Wand, dies wirkt bedrückend und schmeichelt dem Bild nicht. Tiefe lässt dein Bild professioneller und «Cinematischer» wirken.

Wenn du den Platz an dem du drehen willst gefunden hast stelle die Kamera auf das Stativ und schaue dir die Szene auf dem Display der Kamera an. Hast du Tiefe im Bild? Sind noch störende Elemente im Bild zu sehen wie bspw. unnötig Pflanzen, Tassen oder ist allgemein Unordnung zu sehen? Beseitige diese Elemente, um ein Ruhige und professionelle Umgebung zu schaffen.

Achte weiter darauf, dass dir nichts aus dem Kopf wächst. Sollte hinter dir bspw. ein Fenster sein, achte darauf, dass der Fensterrahmen nicht oben aus deinem Kopf herauskommt. Stelle die Kamera etwas zur Seite, um dies zu vermeiden.

Unterteile jetzt deine Bild von links nach rechts in drittel und platziere dich selbst auf einer der Unterteilungslinien. Dies nennt man den Goldenen Schnitt. Eine zentral positionierte Person wirkt oftmals nicht so ansprechend und frei wie wenn die Person leicht links oder rechts im Bild sitzt und dem Bild Raum zum atmen gibt.

Wenn du mit dem Bildaufbau zufrieden bist kannst du mit dem Licht weitermachen!

02 Licht

Ein paar grundsätzliche Infos zum Licht. Je näher eine Lichtquelle an dir steht desto weicher wirkt das Licht und desto weicher sind die Schatten, die das Licht in deinem Gesicht wirft. Umgekehrt erhältst du wesentlich härtere Schatten, wenn das Licht weiter entfernt ist. Bei Interviews / Tutorials empfiehlt sich daher immer ein Abstand der Hauptlichtquelle von 80-110 cm um schöne weiche Schatten zu erhalten.

Weiter empfiehlt sich das Licht ca. im 45° Winkel zum Objekt also dir zu positionieren, um schöne charakterliche Schatten auf deiner Wange zu erhalten. Dazu sollte das Licht etwas erhöht stehen, um eine saubere Kinnlinie zu erzeugen. Diese macht das Gesicht markanter und lässt dich etwas schlanker wirken.

Dein Licht steht also jetzt im richtigen Winkel und in der richtigen höhe. Betrachte das Ergebnis im Kameradisplay, wie fallen die Schatten in deinem Gesicht und bist du korrekt ausgeleuchtet (zu hell oder zu dunkel? Oder passt es schon perfekt?).

Die Intensität des Lichts stellst du am besten ein, wenn die Kameraeinstellungen festgelegt sind. Zu diesen kommen wir jetzt!

03 Kameraeinstellungen

Ganz wichtig und ich kann dies nur immer wiederholen. Stelle deine Kamera oder dein Smartphone mit der passenden App auf MANUELL!!! Die Kameraautomatik wird versuchen immer das beste Bild für dich einzustellen, was aber im Umkehrschluss bedeutet, dass du Schwankungen in deinem Bild in Farbe und Helligkeit erhalten willst, welche du nicht möchtest.

Also stellen wir alles auf Manuell und befolgen hier entsprechend die Richtwerte um das perfekte Bild zu erhalten:

  • Belichtungszeit: Die Belichtungszeit entspricht immer dem doppelten der Framerate. Das heisst, wenn du ein Video in 1080p (HD) mit 24 Frames filmst sollte deine Belichtungszeit bei 1/50 liegen. Die Faustregel gilt bei der Belichtungszeit immer: Framerate x 2 = Belichtungszeit.
    Auf diese Weisse erhältst du natürliche Bewegungsunschärfe und ein natürliches schönes Bild.
  • Blende: Setze die Blende auf die kleinste Zahl die dein Objektiv hergibt bspw. f2.8 um schöne Tiefenunschärfe zu erhalten
  • ISO: Versuche den ISO wert wenn möglich bei 100 bzw. so niedrig wie möglich zu halten um wenig Bildrauschen zu erhalten
  • Weissabgleich: Wenn du die Temperatur deines Hauptlichts kennst stelle den Weissabgleich auf dieses ein bspw. auf 5600 KW wenn du die Zahl nicht weisst schaue auf dein Display und stelle eine der Vorlagen ein bspw. «Tageslicht» und prüfe ob dir die Farben im Bild gefallen. Stelle aber auf keinen Fall auf automatisch, da ansonsten die Farbe des Bildes schwanken kann
  • Farbprofil: Wenn du in der Nachbearbeitung nichts mehr an der Farbe machen willst lasse das Standard Profil eingestellt. Ansonsten empfehle ich dir dich mit diesem Thema separat zu befassen, da es besonders umfangreich ist!
  • Autofokus: Wenn deine Kamera Gesichtsverfolgung hat aktiviere diese. Wenn nicht lege den Fokusbereich dahingehend fest, wo du sitzen wirst. Alternativ kannst du auch Manuell festlegen wo die Schärfe liegen sollte. Achte dann aber darauf, dass du dich im Video nicht zu viel bewegst!

04 Ton

Gute Tonqualität ist bei Tutorials und Interviews massgebend. Wir möchten, dass der Zuschauer Dir bis zum Ende zuhört und nicht ausschaltet, weil deine Stimme unklar ist oder es sich anhört als würdest du in einer Turnhalle sitzen. Folgendes können wir hier tun:

Platziere dein Mikrofon so nahe wie möglich bei dir. Am besten 15-35cm vor deinem Mund. Solltest du ein hübsches Podcast Mikrofon nutzen wie bspw. das vorgeschlagene Yeti kann dieses sogar als Requisite im Video dienen.

Wenn du auf deinem Rechner den Ton aufnimmst durchforste das Internet nach einer passenden Software. Für Mac gibt es die gratis Software «Audicity» welche gute Dienste leistet.

Zusätzlich kannst du dir ein kabelgebundenes Lavelier Mikrofon kaufen, welches du direkt in die Kamera steckst und dann das Mikrofon an deinem T-Shirt oder Hemd befestigst.

Ein redundantes Tonsystem ist immer zu empfehlen um nicht nach einer stunden langen Aufnahmesession ohne guten Ton dazusitzen!

Stelle die Software für das Mikrofon gut ein, so dass dein Ton nicht am Anschlag (Roter Bereich) ankommt und sozusagen abgeschnitten wird. Das selbe auch in der Kamera. Stelle den Ton auf manuell und achte beim testen darauf, dass der Ton nicht über -6db ausschlägt. Optimal ist der Ton zwischen -18db – -6db eingependelt.

Alles ist eingestellt kommen wir zum Präsentieren selbst.

05 Präsentieren

  • Benutze dein Gesicht und die Hände, um dem gesagten mehr Ausdruck zu verleihen. Niemand möchte ein 10 Minuten Interview sehen bei welchem man nicht merkt, dass der Präsentierende nicht für das Thema brennt, von dem er erzählt!
  • Achte auf jeden Fall darauf immer in die Linse zu schauen und nicht auf das Display der Kamera. Wenn es dir schwer fällt vom Display wegzuschauen, klappe es am besten zur Seite, wenn alles korrekt eingestellt ist.
  • Nobody is perfect! Nimm so viele Szenen und Retakes auf wie es benötigt um ein tolles Endprodukt zu erhalten. Selbst der erfahrenste YouTuber und Redner benötigen bei viele Takes um das Ideale Video zu erhalten.
  • Wenn deine Thematik komplex ist, empfiehlt es sich vorab ein Skript zu schreiben um nicht den roten Faden zu verlieren. Man kann dieses Skript auch nutzen, um mit einem kleinen Teleprompter sich das Leben noch etwas einfacher zu machen. Passende Apps fürs Handy und die entsprechende Technik dazu gibt’s es schon ab 200 CHF und sind gut investiertes Geld! Ich kann hier nur die App: Promt SmartPro empfehlen.

Viel Spass beim Filmen und zögert nicht euch bei Fragen bei uns zu melden!

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